Morbus Perthes

Morbus Perthes

Erfahrungsbericht von Katrin & Sven Hensling

Unsere Tochter Pia Tabea wurde am 29.07.1996 geboren. Sie entwickelte sich sehr gut, hatte von Anfang an eine gute Auffassungsgabe, ein offenes Wesen und einen freudigen Umgang mit anderen Menschen. Sie war und ist ständig in Bewegung! Als Zustand existieren bei Ihr nur “Stehen” oder “Rennen”.

 

Im Sommer 2001 veränderte sich auf einmal ihr körperlicher Zustand, sie lief sehr schlecht und klagte später auch über Schmerzen in der rechten Hüfte. Eine Untersuchung beim Chirurgen ergab einen Erguß im Gelenk. Ihr wurde Ibuprofen-Saft verordnet und eine körperliche Besserung trat ein.


Ende Oktober fiel Pia 2mal unglücklich, erstmal ohne nachhaltige Beeinträchtigung. Doch nach wenigen Tagen drehte sie den rechten Fuß stark nach innen und begann zu humpeln. Ihr ganzer Körper geriet dabei ziemlich aus dem Gleichgewicht und verdrehte sich extrem.

Der erste Heilungsansatz war erneut die Verabreichung von Ibuprofen – was jedoch dieses Mal leider fehlschlug!

 

Es folgten diverse Blutuntersuchungen im Ausschlußverfahren (u.a. Rheuma etc.). Im Ergebnis sollte die Überweisung an den richtigen Facharzt erfolgen. Nach einer Woche des Wartens, waren die Untersuchungsergebnisse u.a. die Rheumawerte allerdings immer noch nicht da.

Wir bestanden auf einer Überweisung zum Kinder-Rheumaarzt der Martin Luther Universität Halle. Bei Frau Dr. John fühlten wir uns sofort in guten Händen. Verordnet wurde Proxen-Saft als Entzündungshemmer und Schmerzstiller, denn es konnte bei Pia bereits ein Muskelrückgang festgestellt werden. Eine Physiotherapeutin mit Spezialisierung auf Rheumakinder wurde zusätzlich hinzugezogen und wir folgten dann dem Rat zur stationären Aufnahme. Geplant war eine Woche.

Die Untersuchungen ergaben aber auch nach zwei Wochen keine entsprechende Diagnose. Das MRT ergab einen leisen Verdacht, aber kein klares Ergebnis. Die Einzelheiten über unverständliche und sich widersprechende Meinungen zu Therapieansätzen der Ärzte möchten wir Ihnen auf Grund des “Frustgehaltes” ersparen…!

Entlassen wurden wir dann mit der Aussage: „Es ist kein Rheuma – Gott sei dank – es könnte vielleicht..., aber wir wissen es nicht… Kommen Sie mal in 3 Monaten zur Kontrolluntersuchung!"

 

Wir standen also immer noch ohne Diagnose und ohne Linderung der Schmerzen da. Kurz darauf stellten wir Pia dann beim Orthopäden vor und erhielten die Diagnose “morbus perthes – Phase II”. Nebenbei sagte man uns dort, dass ein MRT überhaupt nicht geeignet sei, um eine Diagnose zu stellen!

So, nun hatten wir unsere eindeutige Diagnose und erhielten gleichzeitig die Aussage “Wir können nichts machen, da wir die Ursache für die Krankheit nicht kennen!” Der Therapieansatz hieß: Belastungsfrei bewegen; Belastungsspitzen vermeiden; weiter schonende Physiotherapie, Hoffnung auf wenig Verschlechterung und regelmäßige Kontrolle.

 

Der Schock saß und Pia wurde zunehmend unglücklicher. Sie war in ihrem Bewegungsdrang extrem eingeschränkt. Wir trugen sie die Treppen hinauf und hinab und der Kindergarten fehlte ihr. Sie erhielt ein Therapierad und in Zusammenarbeit mit der Physiotherapie bekam sie Stützen. Pia war dadurch beweglicher und ihre Lebensfreude kehrte zurück.

 

„…wir können nichts machen…” war und ist jedoch eine Aussage, die für uns nicht akzeptabel ist.

 

So begannen wir nachzuforschen und zu recherchieren. Dabei stießen wir auf die unterschiedlichsten Therapieansätze, die uns teilweise sehr “militant” vorkamen. So zum Beispiel der Vorschlag, total auf Rohkost umzusteigen und auch die Aufnahme von Flüssigkeit ausschließlich über Obst und Gemüse zu realisieren. Oder auch … Gute Erfolge seien auch mit so genannten Organpräparaten erzielt worden. Dabei werden tierische Zellen (zumeist Rind) wie bei der Herstellung homöopathischer Medikamente separiert und potenziert. Im Zusammenspiel mit Kräutern, die zur Heilung von Knochenbrüchen bzw. nach Operationen gegeben werden, seien Heilungserfolge zu erzielen.

 

Keine der Methoden schienen jedoch mit Erfahrungen von Heilpraktiker belegt, zumindest fanden wir keinen in den Neuen Bundesländern. Aber die Recherchen brachten uns den richtigen Ansatz und Weg.

 

Folgt man der nämlich Theorie, dass der Morbus Perthes auf Mikroembolien im Knochengewebe zurückzuführen ist (bei Kinder bis zum 12. Lebensjahr sind die Knochen durchblutet, um das Wachstum zu ermöglichen; danach schöpft das Gewebe aus Reserven), so ist die Ernährung eine wichtige Grundlage zur Genesung.

 

Als erstes haben wir also die Ernährung umgestellt. Hochwertiges Gemüse und Obst kam nur noch aus biologischem Anbau. Brot haben wir – auch aus geschmacklichen Gründen – bereits selbst gebacken. Unsere Küche wurde um eine Getreidemühle erweitert. Weizenmehl wurde reduziert und vorrangig durch Dinkel und Roggen ersetzt, Zucker durch Stevia und die Entsäuerung des Körpers wurde durch Kräutertees auf vorwiegend Grüntee-Basis unterstützt.

Erste Erfolge traten ein. Bereits nach kurzer Zeit ließen Pias allergische Reaktionen nach. Heute sind diese ganz verschwunden.

 

Letztendlich entscheidend für die fortschreitende Genesung war und ist jedoch der Einsatz der “Zilgrei-Methode”. Diese Atem-, Bewegungs- und Haltungstherapie in Form einer Selbstbehandlungsmethode fanden wir im Dezember 2001, als ich Pia im Institut von Frau Hecker van der Veen in Hannover vorstellte. Im Rahmen Ihrer Therapie wurden mit Pia passende Selbstbehandlungsübungen gefunden, die Spaß machten, nicht schmerzhaft waren und scheinbar sofort auch das Wohlbefinden steigerten. Um genau zu wissen, worauf ich bei der Ausführung achten musste, probierte ich natürlich unter Anleitung mit Pia auch alle Übungen aus.

 

Der Erfolg stellte sich sehr schnell ein und wir konnten auf sämtliche Schmerzmittel verzichten. Pia bewegte sich wieder mehr und die Krankheit breitete sich nicht weiter aus. Die Epiphyse wurde nicht betroffen.

 

Am 01.07.2002 haben die Ärzte eine beginnende Regeneration (Phase IV) diagnostiziert.

 

Ich war und bin von der “Zilgrei-Methode” absolut begeistert und habe mich aus diesem Grund zum Zilgrei-Lehrer ausbilden lassen. Mittlerweile konnte ich auch selbst vielen Menschen mit unterschiedlichen Problemen mittels der ZILGREI-Methode helfen. Auch das Alter spielt keine Rolle. Meine jüngste Probandin ist 6 und die älteste fast 90 Jahre alt.

Mansfelder Land, 2003


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